1. Werkstattgespräch Wölfis
veröffentlicht am 16.09.19Am Samstag, 07. September 2019, lud die Stadtverwaltung Ohrdruf und die für die Erstellung des ISEK beauftragte DSK alle interessierten Bürgerinnen und Bürger von Wölfis zum 1. Werkstattgespräch in das Spartenheim Wölfis ein. Die gut besuchte Veranstaltung, bei der auch für die Verpflegung bestens gesorgt war, hatte zum Ziel – unter der Moderation der Fachplaner der DSK sowie des Bürgermeisters Herrn Schambach – in drei Runden negative und positive Aspekte in Wölfis herauszuarbeiten und darauf aufbauend anschließend Ideen und Verbesserungsvorschläge zu formulieren, die die Stadtverwaltung schließlich in ihrer Tätigkeit mitberücksichtigen kann.
Unzufrieden sind die Bürgerinnen und Bürger von Wölfis besonders mit der (technischen) Infrastruktur im Ortsteil. Mehrfach kritisiert wurden der Straßen- und Kanalbau (u.a. Sandweg, Steingasse) sowie der Zustand der Brücken und des Bachlaufs. Daneben wurden auch ein fehlendes Radwegenetz und fehlende ÖPNV-Anbindungen bemängelt sowie das Parkverhalten einiger Autofahrer im Ort. Im Bereich Städtebau & Wohnen wird kritisiert, dass die öffentlichen Gemeindegebäude vor Ort zu wenig genutzt werden sowie dringend ein Flächennutzungsplan notwendig ist, um bei Nachfragen im Bereich Wohnbebauung handlungsfähiger zu sein. Auch fehlende Baugrundstücke werden kritisiert.
Die Themen Freizeit, Kultur & Tourismus sind den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung ebenfalls ein Anliegen. Mehrfach wird eine Badsanierung und ein Gesamtkonzept für das Schwimmbad gefordert sowie unter anderem die derzeitige Situation im Schulgarten kritisiert. Zum Thema Soziales wurde die Gestaltung des Friedhofs angesprochen sowie der Zustand der Gemeindeschenke bemängelt. Auch ein fehlender Treffpunkt für Rentner wird derzeit im Ort vermisst. Der berufstätige Teil der Einwohnerschaft von Wölfis bemängelt zudem die ungünstigen Öffnungszeiten des lokalen Handels, die häufig schlecht vereinbar mit den eigenen Arbeitszeiten sind.
Bei der Nennung der positiven Aspekte in Wölfis stellt sich deutlich heraus, dass die Einwohnerinnen und Einwohner von Wölfis über ein engmaschiges Freizeit- und Kulturnetzwerk sowie über funktionierende Sozial- und Bildungseinrichtungen verfügen, die im Ort sehr geschätzt und intensiv genutzt werden. Zu nennen sind hier unter anderem das Vorhandensein des Freibads, der Grundschule und der KiTa, die klar als Standortvorteile von Wölfis zu werten sind. Besonders hervorgehoben wurden die zahlreichen Veranstaltungen im Ort, die dank des großen ehrenamtlichen Engagements vieler Freiwilligen möglich sind. In dem Zusammenhang wird auch die breitaufgestellte Vereinsarbeit und die funktionierende Dorfgemeinschaft betont. Im Bereich Nahversorgung schätzen die Einwohnerinnen und Einwohner, dass es hier noch ein Verkaufsangebot gibt, das es zu erhalten gilt. Zudem besteht in der Runde Einigkeit darüber, dass die zentrale, aber dennoch sehr ruhige Lage des Ortsteils dazu führt, dass Wölfis ein lebenswerter und attraktiver Wohnort ist.
Nach dieser ersten Diskussionsrunde, wurde gemeinsam überlegt, welche Ideen und Perspektiven sich aus den genannten positiven und negativen Aspekten in Wölfis ableiten lassen, um diese sowohl in das Stadtentwicklungskonzept als auch in die zukünftige Arbeit der Stadtverwaltung mit aufzunehmen und nach Möglichkeit umzusetzen.
Aufgrund der vorab kritisierten Infrastruktur im Ort gab es in diesem Handlungsfeld auch zahlreiche Vorschläge und Ideen, um die Situation zu verbessern. Genannt wurden unter anderem ein Sanierungs- und Gestaltungskonzept für Brücken und Bachlauf sowie ein Radwegekonzept, das die anderen Ortsteile und besonders den Kernort besser anbindet.
Entsprechend der geäußerten Kritik zum Thema Nahversorgung wünschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer neben längeren Öffnungszeiten bestenfalls Neuansiedlungen im Lebensmittelhandwerk (Bäckerei, Metzgerei). Trotz der generellen Zufriedenheit im Handlungsfeld Freizeit, Kultur & Tourismus sind dennoch zahlreiche Ideen eingegangen wie ein runder Tisch der Vereine, eine regelmäßige und generationenübergreifende Nutzung des Schulgartens, die Sanierung des Schwimmbads, der Erhalt und Ausbau des Heimat- und Geschichtsvereins oder auch die Entwicklung eines Rundwanderweges im Rahmen eines ganzheitlichen Tourismuskonzepts. Ein generationenübergreifendes Konzept wird ebenso bei der Idee einer altersgerechten Wohnanlage angeführt, die zusammen mit der KiTa oder Schule in verschiedenen Projekten den Austausch zwischen den Generationen fördern soll. Des Weiteren wird im Themenfeld Soziales, Bildung & Gesundheit der Erhalt der Grundschule sowie mehr Angebote für Kinder und Jugendliche in Wölfis gewünscht. Zudem wird die Sanierung der Trauerhalle und eine Umgestaltung des Friedhofs sowie die Einrichtung einer Kneipp-Anlage als Ideen geäußert.
Zuletzt wurde zum Thema Städtebau & Wohnen neben dem Wunsch nach attraktiven Aufenthalts- und Verweilmöglichkeiten (Bänke, Sitzecken) ein Dorferneuerungskonzept vorgeschlagen. Da die Kommune hier bereits versucht in das Landesförderprogramm der Dorferneuerung aufgenommen zu werden, wurde vom Bürgermeister der Vorschlag geäußert, die sehr anregende und erkenntnisreiche Diskussion zukünftig im Rahmen eines Dorferneuerungsprozesses fortzuführen, da im Rahmen dieser Förderkulisse zahlreiche der an diesem Tag genannten Vorschläge förderfähige Maßnahmen darstellen könnten.
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