1. Werkstattgespräch „Stadtmarketing, Kultur und Tourismus“
veröffentlicht am 01.07.19Am Donnerstag, den 06. Juni 2019, lud die Stadtverwaltung Ohrdruf um 19 Uhr zum Werkstattgespräch „Stadtmarketing, Kultur und Tourismus“ im Rahmen der Fortschreibung des Stadtentwicklungskonzepts der Stadt ins Rathaus Ohrdruf ein. 25 interessierte BürgerInnen folgten der Einladung.
Nach einer kurzen Kennenlernrunde, traten die TeilnehmerInnen direkt in die Diskussion. Diese wurde in drei Teilabschnitte gegliedert. Die Fragestellungen hierzu lauteten – stets in Hinblick auf Kultur und Tourismus: Was gefällt uns nicht an Ohrdruf?, Was mögen wir in Ohrdruf?, Was sind die Ideen für die Entwicklung von Ohrdruf?
Was gefällt uns nicht an Ohrdruf?
Die TeilnehmerInnen gaben zahlreiche Beispiele an, was Sie in Ohrdruf in Hinblick auf Kultur und Tourismus vermissen. Genannt wurden unter anderem die stark begrenzte Hotellerie und Gastronomie der Stadt, die fehlende Belebung der Innenstadt, z.B. durch verschiedene Kulturangebote, sowie die nicht ausreichende Beschilderung in der Stadt. Hierzu zählt neben der Ausweisung der Sehenswürdigkeiten, die ohnehin durch die Verkehrsführung schwierig zu erreichen sind, auch die Beschilderung von Rad- und Wanderwegen. Bei letzterem wurde auch die Beschaffenheit verschiedener Wanderwege kritisch angemerkt. Darüber hinaus wurde die Ankündigung von Veranstaltungen bemängelt. Hier wünschen sich die Anwesenden mehr Öffentlichkeitsarbeit, v.a. durch mehr Plakate in Kernstadt Ohrdruf sowie in den drei Ortsteilen Crawinkel, Gräfenhain und Wölfis. Ein weiterer Kritikpunkt ist neben der Sauberkeit in der Stadt, das fehlende Tourismuskonzept.
Was gefällt uns in Ohrdruf in Hinblick auf Kultur und Tourismus?
An den Beispielen, was den Ohrdrufern an Ohrdruf gefällt, mangelte es hier keineswegs. Hervorgehoben wurden hier als Kulturschätze und touristische Sehenswürdigkeiten das Schloss Ehrenstein und das Technische Denkmal Tobiashammer. Damit einhergehend wird die jahrhundertealte Geschichte der Stadt mit herausragenden Persönlichkeiten wie Bonifatius und Bach oder die noch fast vollständige Stadtmauer positiv erlebt. Besonders die Ohrdruf umgebende Naturlandschaft wird geliebt und genutzt, z.B. über die zahlreichen Wanderwege, aber auch der Schlosspark gilt als Schönheit, der gern zum Verweilen genutzt wird. Darüber hinaus schätzen die BürgerInnen die gute Infrastruktur der Stadt. Neben den hervorragenden Sportstätten (v.a. Sportstätten am Goldberg, Schwimmbad Wölfis) und Bildungsangeboten (Kitas, Grund- und Regelschule, Gymnasium), wird hier vor allem die gute Ver-kehrsraumanbindung der Region und das große Gewerbegebiet angesprochen. Gelobt werden dar-über hinaus zahlreiche Veranstaltungen in Ohrdruf, u.a. das Ohrdrufer Stadtfest, die „Wohnzimmerkonzerte“ und die Veranstaltungen der Kirchgemeinde und auf der Burg Ohrdruf. Gerade die hohe Anzahl an Vereinen und das Engagement der darin tätigen BürgerInnen wird als sehr positiv für das Gemeinschaftsgefüge der Stadt bewertet.
Was sind die Ideen für die Entwicklung von Ohrdruf in Hinblick auf Kultur und Tourismus?
Die TeilnehmerInnen brachten zahlreiche Ideen für die Entwicklung der Stadt mit ins Gespräch. Eine Erarbeitung eines Beschilderungs- und Tourismuskonzepts gilt hier als zentral. Die Nutzung von QR-Codes, v.a. bei touristisch wichtigen Stellen, wird angeregt, um so beispielsweise auch eine Mehrsprachigkeit bei den Erläuterungen zu schaffen (Übersetzung Englisch). Der Ausbau des Stadtführungsangebots wird ebenso gewünscht, wie die Erarbeitung von Projekten im Bereich Nachhaltigkeit. Das kulturelle Angebot Ohrdrufs soll auch in die Innenstädte geholt werden, z.B. über Kleinkunstbühnen in leeren Geschäftsräumen oder in die Innenhöfe der Marktstraße. Für die Belebung der Innenstadt wurden darüber hinaus Aktionen von Gewerbetreibenden gefordert, z.B. ein Marktkaffee anzubieten. Au-ßerdem wird die Etablierung von weiteren Markttagen außerhalb von Mittwochvormittag, z.B. mit Flohmärkten am Wochenende auf dem Marktplatz oder der Marktstraße, angeregt. In Bezug auf das Veranstaltungsangebot wird der Vergleich mit Institutionen, wie das KUKUNA in Bad Tabarz, empfohlen, jedoch soll das Erarbeiten eines Alleinstellungsmerkmals für Ohrdruf avisiert werden. Um die Anbindung der neu gewonnenen Ortsteile Crawinkel, Gräfenhain und Wölfis weiter zu stärken, ist der stetige Ausbau des Rad- und Wanderwegenetzes ebenso wie der Ausbau des ÖPNV in alle Richtungen der Region gewünscht. Es existiert darüber hinaus die Idee, Anstrengungen dahingehen zu unternehmen, dass das Technische Denkmal Tobiashammer zum Weltkulturerbe ernannt werden kann. Ein übersichtlicher Veranstaltungskalender im Amtsblatt „Thüringer Waldbote“, z.B. in der Mitte des Heftes oder auf der Rückseite, ist ein wichtiges Hilfsmittel, um gut über geplante Veranstaltungen eine breite Öffentlichkeit zu informieren.
Alles in allem wurde konstatiert, dass für die Umsetzung aller Ideen eine Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Vereinen und Bürgern zentral ist. Denn nur durch Teamwork und das Verfolgen eines gemeinsamen Ziels, kann Ohrdruf vorangebracht werden.
Die Fortführung und Vertiefung des Werkstattgesprächs „Stadtmarketing, Kultur und Tourismus“ findet am 04. Juli 2019 um 19 Uhr ebenfalls im Rathaus im großen Sitzungssaal statt.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und spannende Diskussionen und Beiträge!
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